Jacqueline's Modellbauseiten: 

Bell Airacobra I
AH574
(Bausatz: Hasegawa)

 

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Die Royal Air Force bestellte in den USA insgesamt 675 Airacobras, wovon 200 ursprünglich aus einer französischen Bestellung stammten. Anstelle der massiven 37-mm-Kanone im Propellerschaft wünschten die Briten den Einbau einer 20-mm-Kanone, was den für diese Version typischen, langen "Stachel" erklärt.
Enttäuscht von den Flugleistungen - man hatte sich wohl von Bells Werksangaben des Prototyps blenden lassen - wurden die RAF-Airacobras kurz nach einem einzigen Einsatz, der am 9. Oktober 1941 über Dünkirchen stattfand, ausser Dienst gestellt und eingelagert.

212 Stück davon wurden später an die Sowjetunion weitergegeben und 179 von der USAAF mit der Bezeichnung P-400 für den Einsatz in Nordafrika übernommen. Andere für die RAF bestimmte Airacobras, die in den USA "hängengelieben" waren, wurden ebenfalls unter der Bezeichnung P-400 einbehalten und für Schulungszwecke oder für den Einsatz im Pazifikraum abgezweigt.

Nur eine einzelne RAF-Airacobra sollte es irgendwie schaffen, in England zu bleiben: Die hier dargestellte AH574. Sie wurde von der Royal Navy übernommen und für Tests, Vermessungsflüge etc. verwendet. Gelegentlich wurde sie mit einem Fanghaken nachgerüstet, um die Eignung von Bugradflugzeugen für Trägerlandungen zu erproben.

An "richtige" Landungen auf Flugzeugträgern traute sich allerdings vorerst keiner. Bis zu jenem 4. April 1945, als der legendäre Testpilot Eric "Winkle" Brown nach einer Reihe von simulierten Anflügen auf den Träger HMS Pretoria Castle über Funk "Motorenprobleme" meldete und in der Folge eine glatte Landung durchführte - notabene die erste mit einem Bugrad-Flugzeug auf einem Flugzeugträger.

Brown war kein Mann der Zufälle: Motorenprobleme gab es nicht wirklich, und die Aktion hatte er selbstverständlich vorab mit dem Captain des Trägers, einem alten Bekannten, abgesprochen...

Nachdem die Navy für die AH574 keine Verwendung mehr hatte, durfte Brown den alten Vogel als persönliches Reiseflugzeug benutzen. Im März 1946 forderte Brown einen zu Besuch weilenden Bell-Testpiloten zu einem Flug mit der AH574 auf. Dieser kehrte nach nur einer Platzrunde schnellstens zurück, stolperte kreidebleich aus dem Cockpit und forderte die unverzügliche Entsorgung dieses Schrotthaufens. Brown - bekannt für seine Schlitzohrigkeit - war darüber zweifellos höchst "amused"...

Trotzdem dürfte es ihm schwergefallen sein, als er sich am 28. März 1946 mit einem letzten Akro-Flug von "seiner" Airacobra verabschiedete, bevor diese dem Schmelzofen zugeführt wurde.


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